In meinem Run Happy Testpaket waren 2 Paar Socken: die sogenannten Infiniti Low Cut Tab. Diese Woche habe ich sie beim Laufen, Radeln und in der Freizeit intensiv getestet. Mein Eindruck: eine gute Laufsocke, die noch Verbesserungspotential hat.
Zunächst zu den Fakten: die Laufsocken gibt es für Damen in Small (36-39,5), Medium (40-42,5) und Large (41-45,5). Sie werden in den Farbvarianten Giftgrün/Grau (mein Testobjekt) und Blau/Weiß angeboten. In den USA kostet ein Paar 14 US-$. Auf dem deutschen Markt sind sie noch nicht erwerbbar.
Aus der obigen Abbildung ist erkennbar, dass Brooks eine richtige High-Tech Socke mit viel Sinn für Details konzipiert hat:
A – das Dri-Stitch-Nylon sorgt für einen trockenen Fuß und hinterlässt ein angenehmes weiches Tragegefühl
B – das Meshmaterial auf der Oberseite verringert das Gewicht der Socke und lässt den Fuß atmen
C – die Achillessehne/-ferse wird durch etwas dickere Material in diesem Bereich vor Blasen geschützt
D – durch einen leichten Kompressionseffekt sollen die Socken während der Bewegung nicht in den Schuh hinein rutschen
E – Komforterhöhung durch die anatomische Anpassung an den linken/rechten Fuß
F – sehr flache Nähte im Zehenbereich verhindern die Blasenbildung durch eventuelle Reibung
Ich muss zugeben, dass mir Laufsocken nicht ganz so wichtig sind. Ich finde sie oft unverhältnismäßig teuer und so spare ich mir das Geld lieber für vernünftige Schuhe. Da ich zum Glück keine Probleme mit Blasen haben (außer beim Skilanglauf), kann ich es mir leisten auch mal in ganz normalen Baumwollsöckchen loszulaufen. Natürlich habe ich aber auch spezielle Laufsocken, die ich besonders gern im Wettkampf nutze, weil sie mir ein Gefühl der Sicherheit und Stärke geben. Ich nutze zum Beispiel sehr günstige Socken (5,99 € für 2 Paar) von Tchibo, die sich sehr gut tragen, aber leider schnell an Qualität & Größe verloren haben. Sehr zufrieden bin ich mit den Modellen von Runnerspoint: diese passen mir sehr gut (sind schön schmal geschnitten) und haben eine lange Verwendungszeit.
Nun zu meinen subjektiven, nicht repräsentativen Eindrücken:
Das äußere Erscheinungsbild
Die Infinty Low Cut Tab macht äußerlich schon schwer was her und das Zusammenspiel der einzelnen Sockenteile ist sehr harmonisch. Das knallige Grün im Fersen- und Zehenbereich ist sehr auffällig, aber nicht mein Geschmack und die Musterung im Kompressionsbereich (D) erinnert mich an die Zielfahne bei der Formel 1. Eigentlich spielt es für mich keine Rolle wie Socken gestaltet sind, da man sie ja eh nicht sieht. Die Socken sind ziemlich tief geschnitten: der Knöchel ist unbedenkt, woran sich aber eine ”Extrastoffbahn” anschließt, die die Achillessehne schützt.
Das Tragegefühl
Ich habe Schuhgröße 38,5 und so passt mir Sockengröße S sehr gut – sie sind weder zu kurz noch schlackern sie rum. Mein Fuß ist ziemlich schmal und so hatte ich schon manchmal das Problem, dass die Socken nicht ganz enganliegend sind und es beim Laufen zur Faltenbildung kommt. Man kann die Infiniti Low Cut Tab wirklich als 2. Haut bezeichnen – beim Tragen merkt man sie kaum und dass ist ja in der Regel ein sehr gutes Zeichen. Positiv aufgefallen ist mir das weiche Material – irgendwie leicht flauschig und sehr angenehm zu tragen. Die Verstärkung im Achillessehenbereich ist für mich besonders nützlich, da diese bei mir des öfteren gereizt ist. Die Polsterung wirkt wie ein leichter Airbag.
Im Praxistest
Die Socke sitzt durch den Kompressionseffekt ziemlich eng und verrutscht beim Laufen überhaupt nicht. Keine Faltenbildung, kein Blasenpotential. Allerdings habe ich das Gefühl, dass meine Füße nicht gut “atmen” können – beim Ausziehen sind die Socken leicht feucht und meine Füße fühlen sich kalt an. Kalte Füße habe ich aber auch in anderen Laufsocken. Wirklich unpraktisch ist der etwas höher gezogene Saum im Fersenbereich – wie auf dem linken Foto erkennbar, steht der ganz schön weit ab. Jana hatte sogar das Problem, dass sich hier allerlei Wald angesammelt hat. Das war bei mir nicht der Fall, aber trotzdem würde ich es besser finden, wenn die Socken höher geschnitten wären und kurz über dem Knöchel abschließen würden. So hatte ich das Gefühl, dass die Achillessehne ein wenig frei liegt und kalte Lauf dran kommt. Ich denke für Frühling und Herbst sind die Socken optimal: für den Sommer sind zu dick, da brennen einem die Füße und im Winter sind sie einfach zu kurz.
Das Fazit
Positiv sind die perfekte Passform und hohe Qualität. Das verwendete Material erscheint mir sehr hochwertig, sodass man lange Freude an den Infiniti Low Cut Tab hat. Durch die gute Verarbeitung der Nähte können beim Laufen auch über lange Distanzen keine Reibungsflächen entstehen, die zu unangenehmen Blasen führen. Abzüge gibt es für den abstehenden Saum und die bei mir zumindest etwas ungünstige Temperaturregulierung. Ich werde die Socken mit Freude tragen, mir aber aus den genannten Gründen keine zusätzlichen kaufen. Der Preis ist mir persönlich etwas zu hoch ist, aber ich denke da setzt jeder eigene Maßstäbe. In Schulnoten: 2 Minus